Kurzportrait

Ein Kurzportrait des Namenspatrons underer Schule

 

Sebastian Münster, der Namenspatron unserer Schule (* 20. Januar 1488 in Nieder-Ingelheim; † 26. Mai 1552 in Basel), war u.a. ein Kosmograph wie kein anderer.

Mit 17 Jahren trat Sebastian Münster dem Franziskanerorden bei und entdeckte bei seinen Studien seine Begeisterung für Geographie und Hebräisch.

Erst viele Jahre später fand er die Zeit, sich seinem geographischen Vorhaben zu widmen. Er unternahm Reisen nach Frankreich und in die Schweiz, nach Schwaben und Bayern, auf denen er weiteres Material für Schilderungen der damaligen Welt sammelte. Er hatte eine Vereinbarung mit mehr als 100 Autoren getroffen, für ihn Reiseberichte und Ortsansichten aus aller Welt zu fertigen und zu sammeln. Schließlich erschien 1544 die erste Ausgabe der Cosmographia, deren Übersetzungen, Neuauflagen und Erweiterungen ihn zeitlebens beschäftigten. Die Cosmographia enthielt 48 von Sebastian Münster selbst entworfene Karten (um 1540). In seiner Vorrede zur Cosmographia betonte Münster, dass er in sechs Büchern „eine Beschreibung der ganzen Welt mit allem, was darinnen ist“, geben wolle. Tatsächlich bietet das Werk die Grundlagen aus Geschichte und Geographie, Astronomie und Naturwissenschaften sowie Landes- und Volkskunde nach dem damaligen Wissensstand. Damit legte Münster die erste wissenschaftliche und zugleich allgemeinverständliche Weltbeschreibung in deutscher Sprache vor, an der er mit mehr als 120 „Standespersonen, Gelehrten und Künstlern“ in einer Vorbereitungszeit von etwa zwanzig Jahren gearbeitet hatte.

Das Besondere an der Cosmographia ist: Sebastian Münster gelang es erstmals, ein „Gemeinschaftswerk von gelehrten Geschichtsschreibern und Künstlern, von Verlegern, Holzschneidern und Stechern“ herauszugeben, das Stadtansichten enthält, die nach der Natur gezeichnet oder nach realitätsnahen Vorbildern in Holz geschnitten worden sind. Die Ausgaben ab 1550 umfassen mehr als 1200 Seiten und enthalten 62 Karten und 74 Stadtansichten, darunter 26 deutsche Städte. Mit diesen Ausgaben der Cosmographia war quantitativ und qualitativ ein neuer Standard für die Ausstattung von Städtebüchern gesetzt worden.

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